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Text File  |  1990-07-04  |  8KB  |  135 lines

  1. Dokumentation zu GEMINI Version 1.0
  2.  
  3. Copyright (C) 1989 by Gereon Steffens & Stefan Eissing
  4.  
  5. GEMINI ist ein Shareware-Programm von
  6.  
  7.   Gereon Steffens                     Stefan Eissing
  8.   Elsterweg 8              und        Dorfbauerschaft 7
  9.   5000 Köln 90                        4419 Laer-Holthausen
  10.   Mailbox: MAUS Bonn, 0228/254020     Mailbox: MAUS Münster, 0251/80386
  11.   
  12. GEMINI ist ein alternativer Desktop für alle Rechner der Atari ST-Serie
  13. mit mindestens einem Megabyte RAM. Für die Benutzung von GEMINI ist es er-
  14. forderlich, daß der Rechner mit TOS 1.2 (dem "Blitter-TOS") oder neueren
  15. Versionen, also TOS 1.4 (dem "Rainbow-TOS") oder TOS 1.6 (dem TOS des STe)
  16. ausgestattet ist.
  17. Ein eventuell vorhandener Blitter wird unterstützt.
  18. Ohne Harddisk ist eine Benutzung zwar möglich, aber nicht sehr sinnvoll,
  19. da z.B. das Kopieren von Dateien auf einem Diskettenlaufwerk mit zwei
  20. verschiedenen Disketten nicht sehr komfortabel ist.
  21.  
  22. GEMINI ist (wie der Name schon sagt) eigentlich nicht ein Programm, sondern
  23. zwei. Die Grundidee ist folgende: Eine Mausgesteuerte Benutzeroberfläche
  24. ist zwar prinzipiell schön, aber in einigen Fällen ist eine "herkömmliche"
  25. Schnittstelle über einen Kommandozeilen-Interpreter einfacher und schneller
  26. zu bedienen. Ganz davon abgesehen lässt der Original-Desktop des Ataris ja
  27. einiges an Bedienungskomfort zu wünschen übrig.
  28. Aus dieser Überlegung heraus wurden zwei zunächst unabhängige Programme
  29. entwickelt, nämlich MUPFEL, eine "klassische" Shell ohne Maus und Grafik-
  30. zauber, und VENUS als komfortable und schnelle(!) grafische Oberfläche.
  31.  
  32. Ein Wort zur Namensgebung: MUPFEL kommt von Ping, dem Pinguin aus "Urmel
  33. aus dem Eis", der immer Wawa's Schlafmuschel (seine "Shell") benutzt und
  34. sagt "Ich will auch eine Mupfel!". VENUS lag dann nahe, in Anlehnung an das
  35. berühmte Bild von Boticelli, auf dem die schaumgeborene Venus in einer
  36. Muschel an den Meeresstrand kommt. GEMINI (die Zwillinge) ist die Kom-
  37. bination aus beiden.
  38.  
  39. Die beiden Einzelprogramme sind auf Anfrage auch separat von den Autoren
  40. zu erhalten.
  41.  
  42. Wie funktioniert das ganze nun? Zunächst ist ja MUPFEL eine Shell, die als
  43. Basis Funktionen wie Löschen, Kopiern und Umbenennen von Files, Starten von
  44. Programmen usw zur Verfügung stellt. Alle diese Funktionen werden auch von
  45. VENUS ausgenutzt, da es ja unvernünftig wäre solche Sachen doppelt zu pro-
  46. grammieren. Das bedeutet also z.B., daß nach dem Draggen von Files von
  47. einem Window zum anderen von VENUS eine entsprechene Kommandozeile wie z.B.
  48. 'cp c:\test\otto d:\otto' zusammengebaut wird, die dann über die Funktion
  49. system() und die Systemvariable _shell_p an die MUPFEL weitergereicht wird.
  50. Somit ist VENUS also eine Shell im eigentlichen Sinne (nämlich ein Programm,
  51. daß Aktionen des Benutzers in die womöglich kryptischen Befehle der da-
  52. runterliegenden Ebene übersetzt).
  53.  
  54. Die beiden anderen Dateien in diesem Verzeichnis (VENUS.DOC und MUPFEL.DOC)
  55. beziehen sich auf die jeweiligen Standalone-Versionen von MUPFEL und VENUS.
  56. In dieser Datei werden nur die darüberhinausgehenden Möglichkeiten der kom-
  57. binierten Version, also GEMINI, beschrieben.
  58.  
  59. Zunächst fallen zwei Menüpunkte im "Options"-Menü auf: "Enter Mupfel" und
  60. "Console Window...". Bei "Enter Mupfel" wird das sogenannte "Console Window"
  61. geöffnet, in dem die direkte Kommandoeingabe für die MUPFEL möglich ist.
  62. Dieses Window ist ein ganz normales AES-Window, in dem auch TOS-Programme
  63. (also Programme, die AES und VDI nicht benutzen) laufen können. Dazu werden
  64. auf niedrigster Ebene die Vektoren für die BIOS-Zeichenausgabe für die
  65. Devices CON (2) und RAWCON (5) auf den GEMINI-internen VT-52-Emulator um-
  66. gebogen.
  67.  
  68. Nach Anwahl von "Console Window..." erscheint eine Dialogbox, in der ver-
  69. schiedene Parameter für das Console Window eingestellt werden können. Diese
  70. Parameter sind im einzelnen: Der zu verwendende Zeichensatz (Font), die
  71. Größe (in Points, d.h. 1/72 Inch) des Fonts, sowie die Anzahl der Zeichen
  72. pro Zeile und der Zeilen im Console Window. Die Einstellung des Fonts er-
  73. folgt über anclickbare Rechts- und Links-Pfeile, wobei der Name des aus-
  74. gewählten Fonts jeweils angezeigt wird. Allerdings ist diese Auswahl nur
  75. möglich, wenn im AUTO-Ordner beim Booten GDOS.PRG oder AMCGDOS.PRG install-
  76. iert war. AMCGDOS.PRG befindet sich im AUTO-Ordner dieser Diskette. Ohne
  77. GDOS bzw AMCGDOS ist nur der (fälschlicherweise) so genannte Systemzeichen-
  78. satz "6x6 system font" verfügbar. Bei der Auswahl der Fonts werden nur
  79. Fonts zugelassen, die NICHT Proportional sind, d.h. bei denen alle Zeichen
  80. die gleiche Breite haben. Die möglichen Größeneinstellungen sind vom ge-
  81. wählten Font abhängig, beim System Font sind die Größen 8,9,10,16,18 und 20
  82. möglich. Bei den mitgelieferten Fonts (im Ordner GEMSYS) sind die möglichen
  83. Größen 10 und 20 (GEMINI.FNT) bzw. 9 und 18 (TMAIL*.FNT).
  84. Die Größe des Console Windows ist in weiten Grenzen einstellbar. Die
  85. aktuelle Größe wird von GEMINI auch in den sog. VDI-Escape-Variablen
  86. eingetragen, allerdings gibt es nur wenige Programme die mit einer
  87. anderen Größe als 80*25 arbeiten können.
  88.  
  89. Beim Start von GEMINI werden, falls vorhanden, zwei sog. Autostart-
  90. Files ausgeführt. Dies sind die Dateien MUPFEL.MUP (siehe Beispiel)
  91. und GEMINI.MUP. Der wichtige Unterschied zwischen diesen Files ist,
  92. daß in MUPFEL.MUP keine externen Programme gestartet werden können
  93. und der Befehl "cd" nicht erlaubt ist. In GEMINI.MUP können beliebige
  94. Befehle stehen. Zu beachten ist, daß sämtliche Environment-Variablen
  95. in MUPFEL.MUP zu setzen sind, da einige schon bei der Initialisierung
  96. von VENUS benötigt werden (speziell SCRAPDIR und TRASHDIR).
  97.  
  98.  
  99. Zur Installation:
  100.  
  101. Damit GEMINI problemlos laufen kann, müssen sich folgende Dateien im
  102. selben Ordner befinden: GEMINI.PRG, GEMINI.RSC, GEMINIIC.RSC, GEMINI.INF,
  103. MUPFEL.MUP und EXIT.PRG (Diese Dateien befinden sich im Ordner GEMINI
  104. auf der Auslieferungsdiskette bzw. in der ausgelieferten ZOO-Datei
  105. (falls Sie GEMINI nicht mit der Option "zoo x// gemini" extrahiert
  106. haben, sollten Sie dies mit diesem Kommando noch einmal wiederholen)).
  107. Zusätzlich ist zu beachten, daß das Programm SHELL0.PRG in den AUTO-Ordner
  108. Ihres Boot-Laufwerks kopiert werden muß, da sonst das fehlerfreie
  109. Funktionieren von GEMINI nach einem Warmstart Ihres Rechners nicht mehr
  110. gewährleistet ist.
  111.  
  112. Benutzer mit einer Festplatte können sich den Ordner GEMINI an jede
  113. beliebige Stelle auf ihrem Dateisystem kopieren. 
  114. Wenn sie schon ein GDOS installiert haben, sollten sie alle Dateien aus
  115. dem Ordner GEMSYS in Ihren Font-Ordner kopieren. Falls Sie GDOS noch
  116. nicht benutzen, so ist eine Installation nicht schwer:
  117. a) Kopieren Sie das Programm AMCGDOS.PRG in IHREN AUTO-Ordner,
  118. b) Kopieren Sie den Ordner GEMSYS und die Datei ASSIGN.SYS in das
  119.    Verzeichnis, in dem sich auch IHR AUTO-Ordner befindet,
  120. c) Ändern Sie den Pfad, der in ASSIGN.SYS steht, entsprechend.
  121.  
  122. Benutzer, die nur mit einem Diskettenlaufwerk arbeiten, sollten sich
  123. alle Ordner und Dateien aus dem Ordner GDIST1_0 (nicht den Ordner 
  124. selbst) auf eine Diskette kopieren und damit den Rechner booten.
  125.  
  126. Die Ordner DOC und SAMPLES können Sie aufbewahren, wo es Ihnen beliebt.
  127. Wir bitten Sie nur sich die Dokumentationen, die sich im Ordner DOC
  128. befinden, durchzulesen, da nur so eine möglichst effiziente Benutzung
  129. von GEMINI möglich ist und sie sonst viele nützliche Besonderheiten
  130. übersehen könnten, bzw. sich unnötig mit Problemen herumquälen.
  131.  
  132.  
  133. Wir wünschen viel Spaß!
  134.  
  135.            Gereon Steffens  &  Stefan Eissing