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1990-07-04
|
8KB
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135 lines
Dokumentation zu GEMINI Version 1.0
Copyright (C) 1989 by Gereon Steffens & Stefan Eissing
GEMINI ist ein Shareware-Programm von
Gereon Steffens Stefan Eissing
Elsterweg 8 und Dorfbauerschaft 7
5000 Köln 90 4419 Laer-Holthausen
Mailbox: MAUS Bonn, 0228/254020 Mailbox: MAUS Münster, 0251/80386
GEMINI ist ein alternativer Desktop für alle Rechner der Atari ST-Serie
mit mindestens einem Megabyte RAM. Für die Benutzung von GEMINI ist es er-
forderlich, daß der Rechner mit TOS 1.2 (dem "Blitter-TOS") oder neueren
Versionen, also TOS 1.4 (dem "Rainbow-TOS") oder TOS 1.6 (dem TOS des STe)
ausgestattet ist.
Ein eventuell vorhandener Blitter wird unterstützt.
Ohne Harddisk ist eine Benutzung zwar möglich, aber nicht sehr sinnvoll,
da z.B. das Kopieren von Dateien auf einem Diskettenlaufwerk mit zwei
verschiedenen Disketten nicht sehr komfortabel ist.
GEMINI ist (wie der Name schon sagt) eigentlich nicht ein Programm, sondern
zwei. Die Grundidee ist folgende: Eine Mausgesteuerte Benutzeroberfläche
ist zwar prinzipiell schön, aber in einigen Fällen ist eine "herkömmliche"
Schnittstelle über einen Kommandozeilen-Interpreter einfacher und schneller
zu bedienen. Ganz davon abgesehen lässt der Original-Desktop des Ataris ja
einiges an Bedienungskomfort zu wünschen übrig.
Aus dieser Überlegung heraus wurden zwei zunächst unabhängige Programme
entwickelt, nämlich MUPFEL, eine "klassische" Shell ohne Maus und Grafik-
zauber, und VENUS als komfortable und schnelle(!) grafische Oberfläche.
Ein Wort zur Namensgebung: MUPFEL kommt von Ping, dem Pinguin aus "Urmel
aus dem Eis", der immer Wawa's Schlafmuschel (seine "Shell") benutzt und
sagt "Ich will auch eine Mupfel!". VENUS lag dann nahe, in Anlehnung an das
berühmte Bild von Boticelli, auf dem die schaumgeborene Venus in einer
Muschel an den Meeresstrand kommt. GEMINI (die Zwillinge) ist die Kom-
bination aus beiden.
Die beiden Einzelprogramme sind auf Anfrage auch separat von den Autoren
zu erhalten.
Wie funktioniert das ganze nun? Zunächst ist ja MUPFEL eine Shell, die als
Basis Funktionen wie Löschen, Kopiern und Umbenennen von Files, Starten von
Programmen usw zur Verfügung stellt. Alle diese Funktionen werden auch von
VENUS ausgenutzt, da es ja unvernünftig wäre solche Sachen doppelt zu pro-
grammieren. Das bedeutet also z.B., daß nach dem Draggen von Files von
einem Window zum anderen von VENUS eine entsprechene Kommandozeile wie z.B.
'cp c:\test\otto d:\otto' zusammengebaut wird, die dann über die Funktion
system() und die Systemvariable _shell_p an die MUPFEL weitergereicht wird.
Somit ist VENUS also eine Shell im eigentlichen Sinne (nämlich ein Programm,
daß Aktionen des Benutzers in die womöglich kryptischen Befehle der da-
runterliegenden Ebene übersetzt).
Die beiden anderen Dateien in diesem Verzeichnis (VENUS.DOC und MUPFEL.DOC)
beziehen sich auf die jeweiligen Standalone-Versionen von MUPFEL und VENUS.
In dieser Datei werden nur die darüberhinausgehenden Möglichkeiten der kom-
binierten Version, also GEMINI, beschrieben.
Zunächst fallen zwei Menüpunkte im "Options"-Menü auf: "Enter Mupfel" und
"Console Window...". Bei "Enter Mupfel" wird das sogenannte "Console Window"
geöffnet, in dem die direkte Kommandoeingabe für die MUPFEL möglich ist.
Dieses Window ist ein ganz normales AES-Window, in dem auch TOS-Programme
(also Programme, die AES und VDI nicht benutzen) laufen können. Dazu werden
auf niedrigster Ebene die Vektoren für die BIOS-Zeichenausgabe für die
Devices CON (2) und RAWCON (5) auf den GEMINI-internen VT-52-Emulator um-
gebogen.
Nach Anwahl von "Console Window..." erscheint eine Dialogbox, in der ver-
schiedene Parameter für das Console Window eingestellt werden können. Diese
Parameter sind im einzelnen: Der zu verwendende Zeichensatz (Font), die
Größe (in Points, d.h. 1/72 Inch) des Fonts, sowie die Anzahl der Zeichen
pro Zeile und der Zeilen im Console Window. Die Einstellung des Fonts er-
folgt über anclickbare Rechts- und Links-Pfeile, wobei der Name des aus-
gewählten Fonts jeweils angezeigt wird. Allerdings ist diese Auswahl nur
möglich, wenn im AUTO-Ordner beim Booten GDOS.PRG oder AMCGDOS.PRG install-
iert war. AMCGDOS.PRG befindet sich im AUTO-Ordner dieser Diskette. Ohne
GDOS bzw AMCGDOS ist nur der (fälschlicherweise) so genannte Systemzeichen-
satz "6x6 system font" verfügbar. Bei der Auswahl der Fonts werden nur
Fonts zugelassen, die NICHT Proportional sind, d.h. bei denen alle Zeichen
die gleiche Breite haben. Die möglichen Größeneinstellungen sind vom ge-
wählten Font abhängig, beim System Font sind die Größen 8,9,10,16,18 und 20
möglich. Bei den mitgelieferten Fonts (im Ordner GEMSYS) sind die möglichen
Größen 10 und 20 (GEMINI.FNT) bzw. 9 und 18 (TMAIL*.FNT).
Die Größe des Console Windows ist in weiten Grenzen einstellbar. Die
aktuelle Größe wird von GEMINI auch in den sog. VDI-Escape-Variablen
eingetragen, allerdings gibt es nur wenige Programme die mit einer
anderen Größe als 80*25 arbeiten können.
Beim Start von GEMINI werden, falls vorhanden, zwei sog. Autostart-
Files ausgeführt. Dies sind die Dateien MUPFEL.MUP (siehe Beispiel)
und GEMINI.MUP. Der wichtige Unterschied zwischen diesen Files ist,
daß in MUPFEL.MUP keine externen Programme gestartet werden können
und der Befehl "cd" nicht erlaubt ist. In GEMINI.MUP können beliebige
Befehle stehen. Zu beachten ist, daß sämtliche Environment-Variablen
in MUPFEL.MUP zu setzen sind, da einige schon bei der Initialisierung
von VENUS benötigt werden (speziell SCRAPDIR und TRASHDIR).
Zur Installation:
Damit GEMINI problemlos laufen kann, müssen sich folgende Dateien im
selben Ordner befinden: GEMINI.PRG, GEMINI.RSC, GEMINIIC.RSC, GEMINI.INF,
MUPFEL.MUP und EXIT.PRG (Diese Dateien befinden sich im Ordner GEMINI
auf der Auslieferungsdiskette bzw. in der ausgelieferten ZOO-Datei
(falls Sie GEMINI nicht mit der Option "zoo x// gemini" extrahiert
haben, sollten Sie dies mit diesem Kommando noch einmal wiederholen)).
Zusätzlich ist zu beachten, daß das Programm SHELL0.PRG in den AUTO-Ordner
Ihres Boot-Laufwerks kopiert werden muß, da sonst das fehlerfreie
Funktionieren von GEMINI nach einem Warmstart Ihres Rechners nicht mehr
gewährleistet ist.
Benutzer mit einer Festplatte können sich den Ordner GEMINI an jede
beliebige Stelle auf ihrem Dateisystem kopieren.
Wenn sie schon ein GDOS installiert haben, sollten sie alle Dateien aus
dem Ordner GEMSYS in Ihren Font-Ordner kopieren. Falls Sie GDOS noch
nicht benutzen, so ist eine Installation nicht schwer:
a) Kopieren Sie das Programm AMCGDOS.PRG in IHREN AUTO-Ordner,
b) Kopieren Sie den Ordner GEMSYS und die Datei ASSIGN.SYS in das
Verzeichnis, in dem sich auch IHR AUTO-Ordner befindet,
c) Ändern Sie den Pfad, der in ASSIGN.SYS steht, entsprechend.
Benutzer, die nur mit einem Diskettenlaufwerk arbeiten, sollten sich
alle Ordner und Dateien aus dem Ordner GDIST1_0 (nicht den Ordner
selbst) auf eine Diskette kopieren und damit den Rechner booten.
Die Ordner DOC und SAMPLES können Sie aufbewahren, wo es Ihnen beliebt.
Wir bitten Sie nur sich die Dokumentationen, die sich im Ordner DOC
befinden, durchzulesen, da nur so eine möglichst effiziente Benutzung
von GEMINI möglich ist und sie sonst viele nützliche Besonderheiten
übersehen könnten, bzw. sich unnötig mit Problemen herumquälen.
Wir wünschen viel Spaß!
Gereon Steffens & Stefan Eissing